Am vierten Tag besuchten wir die Highland Park Distillery. An der Nordspitze des schottischen Festlands befinden sich die Orkney Inseln. Von unserem Quartier in Invernes fuhren wir mit unseren Autos 5:30Uhr auf der Straße 9 nach Norden bis Gills Bay. Von dort ging es mit einer verspäteten Abfahrt der Fähre Pentland Ferries eine Stunde nach St. Margarets Hope auf Orkney, was noch Folgen hatte. Die Überfahrt war sehr stürmisch und sehr bewegter See.
Zu der für 10:00Uhr angemeldeten Führung kamen wir leider zu spät da wir vom Hafen St. Margarets Hope noch 30 Minuten mit dem Auto fahren mussten. Die Highland Park Distillery befindet sich am Rande von Kirkwall. Sie ist die nördlichste Distillery Schottlands, zwei Kilometer nördlicher von der Scapa Distillery ebenfalls auf Orkney. Unser Guide ein „schottischer Italiener“ Luici, war über unsere Verspätung verärgert. Trotzdem führte er uns durch die 1826 offiziell angemeldete Distillery.
Ihre Wurzeln beginnen aber schon 1798 als Schwarzbrennerei auf den Hügeln des High Park. Die Brennerei verwendet Wasser aus einem alten Steinbruch das von unterirdischen Quellen stammt. Das Malz wird in der eigenen Tenmälzerei mit Torf aus der Umgebung gedarrt. Mit ungetorften Malz vom Fest-land vermischt man beide. Danach kommt es in einen Maisch-bottich aus Edelstahl (11,4t). In zwölf Gärbottichen aus Holz je (29.200 L) wird die Wash in zwei Washstills je (14.600 L) und zwei Spiritstills je (8.500 L) , die durch Dampf erhitzt werden , zu Whisky. Der Rohwhisky wird in ehemaligen Sheryfässern aus Eiche zur Lagerung und Reifung abgefüllt. Am Ende der Führung gab es eine Verkostung von vier Highland Park Whiskys. Nachdem sich Jens als Whiskybotschafter geoutet hatte, schenkte Luici jedem von uns ein Whiskyglas der Higland Park Distillery und zeigte uns noch ein Video. Abschließend machten wir noch unser Gruppenfoto vor der Distillery.
Nach einem kurzen Imbisstop mit „fish and chips“ fuhren wir zum Ring of Brodgar. Der etwa 5000 Jahre alte Steinkreis oberhalb vom Loch Stennes mit 36 Monolithen 2 – 4,5m hoch , in einem Kreis mit 103,7m Durchmesser. Das Zusammenspiel von Wasser , Wolken und Steinsäulen hinterlässt einen bleibenden Eindruck . Die Bedeutung ist unklar und bleibt ein Geheimnis . Orkney war keltischen Ursprungs und gehörte zu Norwegen . Erst 1472
wurde Orkney von Schottland annektiert . Auf dem Rückweg fuhren wir an der geschlossenen Scapa Distillery vorbei.
Über Kirkwall fahrend machten wir noch einen kleinen Abstecher in die St.Magnus Kathedrale. Die Zeit wurde immer knapper. Ein letzter Fotostop an den Churchills Barriers einem von vier Dämmen die Winston Churchill um die Bucht von Scapa Flow im zweiten Weltkrieg von Kriegsgefangenen anlegen ließ. Sie dienten dem Zweck zum Schutz der britischen Kriegsschiffe vor U-Bootangriffen. Wir kamen pünktlich zur Fähre und es ging zurück aufs Festland. Bis jetzt hatten wir Superwetter, blauer Himmel und Sonnenschein, der Wind war allerdings heftig wie schon auf der Fahrt nach der Insel Orkney. Vorbei an John o`Groats, dem fast nördlichsten Landpunkt Groß-britaniens zurück nach Invernes. Ganz nahe an der Straße lag noch die Clynelish Distillery. Gegenüber wird die seit dreißig Jahren stillgelegte Brora Distillery wieder reaktiviert und soll ab 2020 wieder produzieren. Gegen 20:45 waren wir wieder in unserem Quartier und hatten einen sehr intensiven und wunderbaren Tag unserer Schottlandreise erlebt.